Probleme mit dem Blutdruck verbindet man eigentlich mit älteren Damen und Herren, jedoch seltener mit jungen Menschen. Dabei leiden laut des Nachrichtenmagazins Der Spiegel bereits fünf Prozent der Kinder und Jugendlichen unter zu hohen Bluthochdruck. Und weiter heißt es: “Die Zahl der männlichen Betroffenen zwischen 18 und 29 Jahren hat sich allein zwischen 1998 und 2011 verdoppelt – auf fast neun Prozent.”
Das Problem bei zu hohem Blutdruck – gerade in jungen Jahren – ist, dass man praktisch keinerlei Symptome bemerkt. Die Langzeitauswirkungen können jedoch sehr gefährlich sein, da ein zu hoher Blutdruck Ihre Gefäße schädigt und das Risiko für schwerwiegende Krankheiten erhöht wird. Vielfach liest man in diesem Zusammenhang auch den Begriff des “stillen Killers”. Übrigens: Auch das Risiko, an COVID-19 zu erkranken, ist in solchen Fällen stark erhöht.
Ab wann spricht man eigentlich von zu hohem Blutdruck und was bedeuten die Werte?
Der Blutdruck wird in zwei Werten gemessen und in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) angegeben. Zieht sich das Herz zusammen und stößt auf diese Weise Blut in die Adern, entsteht der obere Wert, auch systolischer Wert genannt. Entspannt sich der Herzmuskel und füllt sich wieder mit neuem Blut, entsteht der untere oder diastolische Wert.
Unser Herz leistet in jeder Sekunde unseres Lebens Unglaubliches. Hier einige beeindruckende Zahlen:
- Im Ruhezustand pumpt das Herz rund 5 bis 6 Liter Blut pro Minute durch unsere Adern. Bei Belastungen steigt dieser Wert auf bis zu 25 Liter. Dies summiert sich in einem durchschnittlichen Menschenleben auf ca. 200 Millionen Liter.
- Wissenschaftler haben ermittelt, dass unser Herz etwa einem Motor mit stolzen 580 PS entspricht.
- Der Blutdruck ist dabei die Kraft, die der Lebenssaft auf die Innenwände unserer Adern ausübt.
- Um die Adern nicht dauerhaft zu beschädigen, ist ein gesunder Blutdruck erforderlich, ansonsten nehmen sie Schaden.
Die Kategorien des Blutdrucks
Der Blutdruck wird, je nach seinen Werten, in vier Kategorien eingeteilt:
- Normaler Blutdruck: Hierbei liegen die Werte unter 120/80 mmHg
- Erhöhter Blutdruck: Man spricht von einem erhöhten Blutdruck, wenn die Werte zwischen 120 und 129/80 mmHg liegen.
- Bluthochdruck Stufe 1: Hier liegen die Werte zwischen 130 und 139/80-90 mmHg
- Bluthochdruck Stufe 2: Liegen die Werte über 140/90 mmHg, kann es zu ernsthaften Gefäßschädigungen kommen.
Wie kommt es zu Bluthochdruck bei jungen Menschen?
Gründe für hohen Blutdruck kann es viele geben, allen voran eine genetische Veranlagung. Aber auch ein falscher Lebensstil, schlechte Ernährung, Übergewicht, Bewegungsmangel und Stress können Bluthochdruck begünstigen.
Auswirkungen eines zu hohen Blutdrucks
Das Spektrum möglicher Auswirkungen eines zu hohen Blutdrucks ist groß. Man unterscheidet zwischen direkten und indirekten Auswirkungen. Zu den direkten Implikationen zählen insbesondere:
- Gefäßschädigungen und Gefäßverengungen
- Verminderte Durchblutung von Nieren, Hirn und Herz
- Veränderungen im Herzmuskelgewebes
Daraus ergeben sich Folgeerkrankungen bzw. indirekte Folgen wie die Bildung von Blutgerinnseln, Durchblutungsstörungen in den Beinen, eine chronische Nierenfunktionsstörung bis zu Schlaganfall und Herzinfarkt. Ist man bereits in jungen Jahren betroffen, steigt das Risiko für ernsthafte Erkrankungen in späteren Jahren ganz deutlich an.
Was kann man als 20- oder 30-jähriger Mensch gegen zu hohen Blutdruck unternehmen?
Um einem späteren Herzinfarkt und anderen schweren Erkrankungen aufgrund von zu hohem Blutdruck vorzubeugen, kann man vieles tun. Eine Änderungen der Lebensgewohnheiten ist dabei ein sehr effektives Mittel. Durch mehr Bewegung, dem Verzicht auf Alkohol und Rauchen und einer gesunden Ernährung tut man bereits einiges, um den Blutdruck im Zaum zu halten. Auch die Minimierung von Stress ist sehr hilfreich.
Reichen diese Maßnahmen jedoch nicht aus, müssen regelmäßig blutdrucksenkende Mittel eingenommen werden. Mit der richtigen Dosierung ist Ramipril eines der bekanntesten und sehr wirkungsvollen Präparate. Das Medikament gehört zur Gruppe der ACE-Hemmer. Aber auch Betablocker, Diuretika, Kalziumantagonisten oder Sartane sind zur Behandlung von Bluthochdruck geeignet.
Fazit
Bluthochdruck ist keine Krankheit, die nur bei älteren Menschen auftritt. Um Langzeitfolgen durch den “stillen Killer” zu vermeiden, ist eine Umstellung des Lebensstils eines der effektivsten Mittel. Durch mehr Bewegung, gesündere Ernährung und weitere Maßnahmen kann man vielfach den Blutdruck auf einem gesunden Niveau halten. Ist dies nicht ausreichend, stehen mehrere Medikamenten-Kategorien zur Behandlung zu Verfügung.