Exorzismus in Deutschland, Österreich & Europa – existiert das 2022 noch?
Was ist Exorzismus?
Wie sieht das Ritual aus?
Wann existierte Exorzismus im Mittelalter?
Exorzismuspraktiken im Mittelalter
Früher wurde ein beauftragter Arzt oder Mediziner dazu beauftragt, vor Beginn einer Dämonenaustreibung festzustellen, dass der vermeintlich Besessene nicht unter einer „natürlichen“ Geisteskrankheit litt.
Im nächsten Schritt wurde der Besessene auf religiöse Weise für die Austreibung vorbereitet.
Dies geschah unter anderem durch:
- Fasten
- Beichten
- Gebete
- Wallfahrten
- Almosen verteilen
Wie funktionierte das Ritual?
Exorzisten im Mittelalter
Exorzismus in der Kirche und heute
Abseits aller mittelalterlicher Klischees gibt es Exorzismus in der katholischen Kirche auch noch heute. Im Jahre 1990 wurde die internationale Vereinigung der Exorzisten ins Leben gerufen. Diese wurde gegründet von Pater Gabriele Amorth, der bis zu seinem Tode im Jahr 2016 als Chefaustreiber des Vatikans galt. Während des Zweiten Weltkriegs war Amorth im italienischen Widerstand aktiv. Er war davon überzeugt, dass die Nazis im Auftrag des Teufels arbeiteten und dass Stalin selbst von bösen Dämonen besessen sei.
Laut Informationen des Vatikans soll Amorth im Laufe seiner Exorzistenkarriere mehrere zehntausende Austreibungen durchgeführt haben.Heute bestehen die Exorzismusrituale meist aus Gebeten sowie Segensformeln, die in einfacher Form auch bereits während der Taufe vollzogen werden.
Der sogenannte feierliche oder auch große Exorzismus in der Kirche, darf allerdings gemäß des Kirchenrechts von 1983 heutzutage allerdings nur nach ausdrücklicher Genehmigung des zuständigen Bischofs durch einen dafür ausgebildeten Priester oder Geistlichen vollzogen werden.