Als Yoga Lehrende mit Fokus auf traumasensiblem Yoga und systemisch-integraler Coach begleitet Lena Voith seit Jahren Menschen, die ihren Bezug zum eigenen Körper verloren haben.
Sie verbindet bei ihrem Wirken achtsame Bewegungen, bewusste Atemtechniken, Meditation und Coaching Tools.
Mit ganz viel Wertschätzung und Empathie, Leichtigkeit und Lebensfreude lädt sie Menschen dazu ein, ihren Körper achtsam und bewertungsfrei zu erkunden, ihn mit all seinen Empfindungen und Bedürfnissen wahrzunehmen, ihn in seiner Einzigartigkeit anzunehmen und sich in ihm nach und nach wohl und Zuhause zu fühlen.
Ihre Vision ist es, Menschen ganzheitlich in ihre eigene, ganz individuelle Präsenz zu begleiten.
Lena Voith über die Verbindung von Yoga, Embodiment, Meditation & Achtsamkeit
Sie spricht darüber, wie sie Menschen dabei begleitet, die den Bezug, durch traumatische Erlebnisse, zu ihrem Körper verloren haben.
Wer bist du ?
Lena Voith: Ich bin Yoga Lehrende und Schülerin, Bodyworkerin und Begleiterin für Transformationsprozesse, Freigeist und Visionärin, Tochter, Schwester, Freundin, Partnerin, Hundemama, Großstadt-verliebt und naturverbunden.
Wie würdest du dein Leben beschreiben ?
Mein Leben ist kunterbunt, voller inspirierender und lehrreicher Begegnungen und Erfahrungen und ich bin für alle unendlich dankbar, denn sie lassen mich täglich wachsen und immer mehr zu der besten Version meiner selbst werden.
Hast Du feste Rituale oder Routinen im Leben?
Ich habe eine feste Morgenroutine, auf die ich mich schon vor dem Einschlafen freue.
Nach dem Aufstehen koche ich mir erstmal Kaffee und genieße diesen, während ich meine Morgenseiten schreibe.
Danach praktiziere ich Yoga und Meditation und anschließend mache ich einen entspannten Spaziergang mit meinem Hund durch die urbane Natur und tauche dabei in den lebendigen Alltag ein.
Ich liebe diesen Start in den Tag, denn er schenkt mir Ruhe und Bewegung, Achtsamkeit und Klarheit.
Was genau tust Du und wie hilfst Du dadurch anderen?
Lena Voith: Ich bin Yoga Lehrende mit dem Fokus auf Yoga & Traumatherapie sowie Yoga & Musik. Zudem bin ich Begleiterin für Transformationsprozesse.
Ich verbinde bei meiner Arbeit die Bereiche Yoga, Embodiment, Meditation und Achtsamkeit mit Elementen aus dem systemisch-integralen Coaching.
Ich arbeite hauptsächlich mit Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen den Bezug zu ihrem Körper verloren haben.
Sei es aufgrund von traumatischen Erlebnissen, einer körperlichen oder psychischen Erkrankung, einer bevorstehenden oder bereits erfolgten Geschlechtsangleichung oder weil der Alltag so fordernd und hektisch ist, dass sie sich keine Zeit mehr für sich selbst und ihren Körper genommen haben.
Ich begleite Menschen, die sich mehr Entschleunigung und Bewusstheit in ihrem Leben wünschen, Menschen, die ihrem Körper wieder mehr Aufmerksamkeit schenken möchten, Menschen, die auf der Suche sind, vielleicht an einem Wendepunkt im Leben stehen oder bei der Umsetzung ihrer Vision unterstützt werden möchten.
Ich kreiere bei meiner Arbeit einen sicheren Raum, der meinem Gegenüber die Freiheit schenkt, sich selbst in ihrem/seinem ganzen Sein zu erfahren, zu entfalten und zu zeigen.
Jede*r in ihrem/seinem eigenen Tempo.
Wie und Weshalb bist Du zu dieser Berufung gekommen?
Nach meiner ersten Yogastunde vor über 10 Jahren war mir sofort klar, dass dies mein Weg ist.
Ich wusste, ich möchte Yoga Lehrende werden und Menschen an dieser transformierenden Erfahrung teilhaben lassen, sich wieder in ihrem Körper Zuhause zu fühlen und zu erkennen, welch wundervolles Geschenk unser Körper ist. Was er uns zu erzählen hat, wenn wir anfangen, auf ihn zu hören.
Wie wir immer mehr in unsere eigene Präsenz kommen können, wenn wir unseren Körper in den Transformationsprozess miteinbeziehen
Lena Voith über Medialität & Spiritualität
Was sind die häufigsten Vorurteile bei Themen wie Medialität und Spiritualität?
Lena Voith: Ich persönlich denke, dass es für manche Menschen eine Herausforderung sein kann, dass Medialität und Spiritualität nicht rational erklärbar sind.
Sich einzugestehen, dass es da vielleicht noch mehr gibt, als wir mit unserem Verstand greifen können, kann in unserer sehr kopflastigen Welt ganz schön verstörend sein.
Ich finde es wichtig, Menschen keine vorgefertigte Spiritualität oder irgendwelche Dogmen überzustülpen, sondern jede*n selber die eigenen Erfahrungen machen zu lassen, im ganz individuellen Tempo auf eine einzigartige Weise.
Was sind die wichtigsten Eigenschaften, um beruflich erfolgreich zu sein?
Vertrauen in dich selbst und in deine Fähigkeiten. Vertrauen in deine Intuition. Fokus und Abgrenzung und natürlich Wissen und Erfahrung.
Was siehst Du als Weg zu innerem und äußerem Frieden?
Die Verbindung mit dir selbst, mit deinen Bedürfnissen und Wünschen, mit deiner Herzenergie, deinem wahren Selbst.
Das Heilen von alten Traumata, das Auflösen von hinderlichen Glaubenssätzen und das ehrliche Hinterfragen von deinen Mustern, das Übernehmen von Eigenverantwortung und das Vertrauen in deinen ganz individuellen Weg.
Welche Person, Mentor oder welches Buch hat Dich in Deinem Leben am meisten beeinflusst/ inspiriert?
Da gibt es einige wundervolle Menschen. Aktuell inspirieren mich vor allem Nicole Ehrenberg und Katja Cornehl von der uChange Academy in Hamburg.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an diese zwei besonderen Frauen für ihr Wirken, für all die inspirierenden Impulse und den heilenden Raum, den sie öffnen und halten.
Ein besonderer Dank geht an all meine Schüler*innen, Klient*innen, Freund*innen und Kolleg*innen die sich voller Mut, Vertrauen und trotz aller Widerstände auf den Weg machen – auf den Weg zu ihrem wahren Selbst, in ihre eigene, wunderschöne Präsenz.
Danke für euch und euer Vertrauen. Ihr seid meine größte Inspiration.
Welches ist dein Lieblingszitat und weshalb?
„Wir sind füreinander Spiegel unserer Stärken und Schwächen. Wir sind alle miteinander verbunden, während wir lernen, zu geben und zu empfangen, zu berühren, zu atmen und zu fühlen.“ Von Krishnataki
Wir sind alle miteinander verbunden, wir sind alle Teil eines Systems. Wir lernen mit- und voneinander, wir reiben uns, wir halten uns, wir wachsen gemeinsam.
Ich bin dankbar für jede Begegnung in meinem Leben – für die angenehmen als auch für die herausfordernden. Diese lassen uns oft am meisten wachsen.
Lena Voith über ihre Erfahrungen
Welche Erfahrungen haben Dein Leben grundlegend verändert? Was hast Du aus diesem Scheitern gelernt?
Lena Voith: Nach meinem Studium der Kommunikationswissenschaft bin ich in Berlin in meinen ersten Job gestartet. Ich habe bereits nach wenigen Wochen gemerkt, dass mich diese gesellschaftskonforme Lebensweise nicht erfüllt.
Von außen betrachtet, war alles super. Mir ging es damals jedoch von Tag zu Tag schlechter. Ich habe seitdem einige sehr einschneidende Entscheidungen in meinem Leben getroffen.
Dabei habe ich gelernt, dass ich Eigenverantwortung übernehmen darf, dass ich mir selber vertrauen kann und dass es bei Entscheidung kein Richtig und Falsch gibt, sondern ausschließlich dieses Gefühl, wenn sich etwas für mich wahr und stimmig anfühlt.
Und ich habe erkannt, dass alle Menschen, die ihrem Herzen folgen, eine so kraftvolle Inspirationsquelle sind.
Worin liegt deiner Meinung nach, die größte Herausforderung in der heutigen Zeit?
Für mich persönlich liegt sie darin, den Fokus nicht zu verlieren. Die Vielzahl an Möglichkeiten, Angeboten und Reizen kann schnell überfordernd sein.
Mich immer wieder auf meine Vision, meine Werte und mein Warum zu besinnen, hilft mir persönlich dabei, bei mir zu bleiben, Grenzen zu setzen und somit in meiner Kraft zu sein.
Ich habe gelernt, innezuhalten, wenn meine Gedanken full speed Karussell fahren. Vor allem dann, wenn ich denke, ich habe dafür keine Zeit. Denn in dieser Ruhepause kommen die Antworten von ganz alleine, aus der Tiefe meines Herzens.
An welchem Punkt im Leben, kommen die Menschen zu dir und mit welchen Problemen?
Zu mir kommen Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen den Bezug zu ihrem Körper verloren haben – und somit meistens auch zu ihren Gefühlen, Wünschen und Bedürfnissen.
Menschen, die erkennen, dass auf dem Weg der Heilung ihr Körper miteinbezogen werden möchte. Menschen, die sich mehr Zeit für sich selbst wünschen, die ihrem Körper, ihrem Geist und ihrer Seele etwas Gutes tun möchten. Menschen, die immer mehr in ihre eigene Präsenz finden möchten.
Menschen, die spüren, dass ihr Kopf nicht die Antwort auf alle Fragen hat.
Kannst Du uns ein paar Tipps geben wie wir Körper, Geist und Seele im Einklang bringen?
Lena Voith: Für mich ist es definitiv Yoga. Yoga verbindet für mich Ruhe und Bewegung, Achtsamkeit und Innenschau, eine gewisse Herausforderung und gleichzeitige Gelassenheit.
Yoga schenkt mir Klarheit und Fokus sowie eine ganz tiefe innere Zufriedenheit. Während der Yogapraxis und danach spüre ich: es ist alles da. Es fehlt an nichts.
Zudem ein Spaziergang in der Natur. Am liebsten mit meinem Hund, der mir in stressigen Zeiten so viel Leichtigkeit und Lebensfreude schenkt und mich wieder auf die essenziellen Dinge fokussieren lässt.
Und der Austausch mit Freund:innen. Dieser eröffnet mir neue Perspektiven, schenkt mir Inspiration und erfüllt mich mit unendlicher Dankbarkeit.
Du hast sicherlich Methoden, die du einsetzt, wenn du dich schlecht fühlst. Was tust du, wenn dein Energielevel nicht auf dem höchsten Stand ist? Wie bekommst du bessere Laune?
Ich halte inne und spüre rein, was ich in dem jeweiligen Moment brauche. Ist es Ruhe und Natur, oder Bewegung in Form von Yoga, Sport oder ein Spaziergang mit meinem Hund.
Oder sehne ich mich nach einer Umarmung von einem Herzensmenschen oder vielleicht einem gemeinsamen Abend mit Freund:innen. Wenn wir uns unwohl fühlen, kann das ganz unterschiedliche Gründe haben.
Ich habe gelernt, dass das Innehalten und Wahrnehmen, was gerade das zugrundeliegende Bedürfnis ist, der erste Schritt ist, um unser Energielevel anzuheben.
Was ist Dein Lieblingsort, um abzutauchen?
Meine Yogamatte, die mich auch immer begleitet, wenn ich auf Reisen bin. So habe ich meinen Kraftort immer bei mir.
Mit welchen Themen, sollten sich die Leser derzeit befassen, um sich persönlich weiterzuentwickeln?
Mit sich selbst. Mit ihren Bedürfnissen, ihren Glaubenssätzen, ihren Wünschen und Träumen. Und das im ganz eigenen Tempo.
Sich selbst zu (er-)kennen und sich auch zu erlauben, sich immer wieder neu kennenzulernen, ist meiner Ansicht nach ein geeigneter Weg zur persönlichen Weiterentwicklung und zu unserem wahren Kern.
Zu welchen Themen, wirst Du Dir Fachwissen aneignen und Dich weiterbilden?
Lena Voith: Ich habe eine Fortbildung zum Thema Focusing gebucht. Darauf freue ich mich schon sehr.
Zudem bilde ich mich regelmäßig in den Bereichen Yoga, Traumaheilung, Embodiment und Coaching weiter, was mir immer wieder neue Erkenntnisse schenkt und inspirierenden Austausch.
Was bedeutet für Dich Spiritualität und Bewusstseinserweiterung?
Immer wieder vom Denken ins Spüren zu kommen, Vertrauen ins Leben kreieren und anzuerkennen, dass jede*r und alles miteinander verbunden ist.
Was tust Du für Deine persönliche Entwicklung?
Ich nehme selber regelmäßige Coaching Sessions, praktiziere Yoga, meditiere und gehe so oft es geht in die Natur. Ich besuche Fort- und Weiterbildungen und lese sehr viel.
Und für mich auch ganz wichtig: ich bewahre den Anfängergeist, indem ich immer wieder neue Erfahrungen in mein Leben integriere.
Zum Schluss für unsere Leser, wie finden wir unseren spirituellen Weg?
Schritt für Schritt. Jede*r im eigenen Tempo. Es gibt nicht den einen spirituellen Weg. Für jede*n von uns ist es ein anderer.
Und um diesen zu entdecken, dürfen wir uns selber wieder mehr spüren, wieder erfahren, was uns Freude bereitet, was uns Leichtigkeit und Lebendigkeit schenkt, was uns zutiefst erfüllt.
Wir dürfen uns frei machen von richtig und falsch und mehr ins Spüren kommen, was sich für uns selber wahr und passend anfühlt.
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