Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie es möglich ist, eine neue Sprache oder ein Instrument zu erlernen? Oder was im Gehirn passiert, wenn Sie eine Fülle von neuen Informationen aufnehmen? Diese alltäglichen Prozesse sind ausschließlich durch die Neuroplastizität des Gehirns möglich.
Dank ihr kann sich das Gehirn auf veränderte Anforderungen einstellen. Außerdem bildet Neuroplastizität die Grundlage für Lernvorgänge. Dieser Artikel beschäftigt sich mit diesem faszinierenden Konzept und gibt Tipps, wie man ein fittes und leistungsfähiges Gehirn entwickeln und erhalten kann.
Was ist Neuroplastizität?
Die Neuroplastizität, auch als neurologische Plastizität bekannt, bezeichnet die Fähigkeit des menschlichen Gehirns, sich an Veränderungen anzupassen. Dabei reagiert das Gehirn auf unterschiedlichste Einflüsse und Anforderungen, indem es seine Struktur und Funktionsweise verändert.
Ein zentraler Aspekt der Neuroplastizität ist die Bildung neuer Synapsen, Verbindungen zwischen Nervenzellen, die essenziell für das Lernen und die Informationsverarbeitung sind.
Forscher betonen, dass Neuroplastizität nicht auf bestimmte Lebensabschnitte beschränkt ist, sondern ein lebenslanger Prozess ist. Das bedeutet, dass das Gehirn selbst im Erwachsenenalter in der Lage ist, sich durch kontinuierliches Lernen und Anpassen zu entwickeln.
Die neurologische Plastizität bildet somit die Grundlage für den Erwerb neuer Fähigkeiten und die Bewältigung neuer Herausforderungen. Insgesamt verdeutlicht die Neuroplastizität die erstaunliche Flexibilität des menschlichen Gehirns, das stets danach strebt, sich an die Erfordernisse der Umwelt anzupassen und dabei lebenslang zu lernen.
Wissen erweitern für ein gesundes Gehirn
Wer rastet, rostet – besonders im Gehirn. Kontinuierliches Lernen ist wichtig für das Gehirn, da ungenutzte Synapsen abgebaut oder geschwächt werden. Währenddessen werden häufig beanspruchte Verbindungen zwischen Gehirnzellen sogar verstärkt.
Das Credo, um sein Gehirn langfristig fit zu halten, lautet also:
So viel Neues wie möglich lernen!
Das Gehirn sollte regelmäßig durch neue Informationen und Aufgaben herausgefordert werden. Der Königsweg dazu ist der Erwerb von Wissen. Eine effektive Methode, um spielerisch das Gehirn zu trainieren und nebenbei sein Allgemeinwissen zu verbessern, ist die Nutzung von Apps wie Yuno.
Man kann sich die App für Allgemeinwissen kostenlos herunterladen, durch fesselnde Geschichten Neues lernen und sein Wissen in einem anschließenden Quiz testen.
Lernen macht glücklich
Außerdem hat Lernen einen weiteren positiven Nebeneffekt: Es macht glücklich. Das mag für jeden, der zur Schule gegangen ist, schwer zu glauben sein. Aber dass schulisches Lernen selten Spaß macht, liegt vor allem an einem Bildungssystem, das Leistung und nicht Neugier und Interesse priorisiert.
Die Freude am Lernen ist von Natur aus im Menschen verankert. Das Gehirn und Glückszentrum sind darauf ausgerichtet, neue und unbekannte Dinge zu entdecken, stets mit dem Ziel, Erkenntnisse für das Überleben zu sammeln. Beim Lernen werden dann Glückshormone ausgeschüttet.
Bemerkenswert ist, dass das Gehirn immer mehr neue Informationen aufnehmen kann und dabei keine festgelegte Obergrenze zu kennen scheint. Tatsächlich verbessert eine höhere Informationsfülle sogar die Funktionalität des Gehirns.
Das Gehirn trainieren mit Fremdsprachen
Fremdsprachen zu lernen ist nicht nur eine kulturelle Bereicherung, sondern auch eine Möglichkeit, das Gehirn zu trainieren. Der Lernprozess hat nachweislich positive Auswirkungen auf die kognitive Funktion.
So profitiert das Gehirn, wenn man eine neue Sprache lernt:
- Kognitive Flexibilität: Das Erlernen einer neuen Sprache erfordert die Anpassung an verschiedene grammatikalische Regeln und sprachliche Nuancen. Dies fördert die kognitive Flexibilität.
- Gedächtnisleistung: Vokabeln lernen und die Anwendung von Grammatikregeln stärken das Gedächtnis. Das Gehirn wird effizienter darin, Informationen zu speichern und abzurufen.
- Problemlösungsfähigkeiten: Fremdsprachenlernen erfordert das Lösen von sprachlichen Herausforderungen. Dies trägt dazu bei, die generellen Problemlösungsfähigkeiten des Gehirns zu verbessern.
- Verzögerung von Alterserscheinungen: Studien legen nahe, dass Menschen, die mehrsprachig sind, im Alter seltener von kognitiven Einschränkungen betroffen sind. Das Erlernen von Fremdsprachen kann somit die geistige Gesundheit im Alter fördern.
Wie Sport die geistige Leistungsfähigkeit erhöht
Ein aktiver Lebensstil mit viel körperlicher Aktivität hat weitreichende Vorteile für die Funktionalität des Gehirns. Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass regelmäßige Bewegung die geistige Leistungsfähigkeit fördert und das Risiko von Krankheiten wie Demenz oder Alzheimer senkt.
Hier ein Überblick über die positiven Auswirkungen von Sport auf das Gehirn:
- Förderung der Neuroplastizität: Selbst kurze, regelmäßige Spaziergänge können die Flexibilität des Gehirns steigern und dessen Anpassungsfähigkeit verbessern.
- Verbesserung der Durchblutung: Körperliche Aktivität unterstützt die Blutzirkulation im Gehirn, was zu einer besseren Versorgung mit Sauerstoff und Glukose führt.
- Strukturerhalt: Sport begünstigt die Bildung und das Wachstum neuer Gehirnzellen, insbesondere im Hippocampus, und trägt somit zur Erhaltung der Gehirnstruktur bei.
- Schutz vor kognitivem Abbau: Menschen, die regelmäßig Sport treiben, haben ein geringeres Risiko für kognitive Einbußen im Alter im Vergleich zu weniger aktiven Altersgenossen.
Musizieren als effektives Gehirntraining
Forschungsergebnisse belegen, dass Musizieren die neuronale Vernetzung im Gehirn anregt. Beim Erlernen eines Instruments entstehen im Gehirn neue Netzwerke und die Verbindung zwischen der linken und rechten Gehirnhälfte wird intensiviert.
Schon nach kurzer Zeit, etwa 20 Minuten, lassen sich sichtbare Verbindungen im Gehirn nachweisen.
Musizieren ist eine der wenigen Tätigkeiten, die sämtliche Gehirnareale aktiviert. Dieses ganzheitliche Gehirntraining bringt nicht nur musikalische Fortschritte, sondern auch kognitive Verbesserungen mit sich.
Ein Instrument zu spielen, stärkt folgende Fähigkeiten:
- Konzentrationsfähigkeit
- Räumliche Orientierung
- Vernetztes Denken
- Gedächtnisleistung
- Strategische Planung
- Problemlösung im sozialen Umfeld
Die Förderung des Musizierens im Kindesalter trägt dazu bei, eventuellen Lese- und Schreibschwächen vorzubeugen. Außerdem wirkt das Musizieren der sinkenden Aufmerksamkeitsspanne durch digitale Medien entgegen.
Soziale Kontakte verbessern die Neuroplastizität
Soziale Kontakte spielen eine entscheidende Rolle in der Förderung der Gehirngesundheit und der Neuroplastizität. Untersuchungen zeigen, dass regelmäßiger sozialer Austausch das Gehirn positiv beeinflusst, indem er die Bildung neuer Verbindungen zwischen den Nervenzellen fördert.
Das Miteinander, sei es in Gesprächen, gemeinsamen Aktivitäten oder emotionalen Interaktionen, stimuliert kognitive Funktionen und steigert die geistige Flexibilität.
Soziale Kontakte tragen auch dazu bei, die Gehirnstrukturen vor altersbedingtem Abbau zu schützen. Die Herausforderungen und Anpassungen in zwischenmenschlichen Beziehungen erfordern eine kontinuierliche Anpassung des Gehirns, was wiederum die Neuroplastizität fördert.
Die positiven Auswirkungen reichen von verbesserten kognitiven Fähigkeiten bis hin zur Verringerung des Risikos für Erkrankungen wie Demenz und Alzheimer.
Das Gehirn kann Erstaunliches
Neuroplastizität bedeutet, dass neue Verbindungen zwischen den Gehirnzellen entstehen und die Gehirnstruktur sich an Lernprozesse anpasst. Diese Fähigkeit des Gehirns können Sie durch verschiedene Aktivitäten fördern, beispielsweise, indem Sie sich neues Wissen aneignen, ein Instrument lernen oder einen Sprachkurs belegen.
Wer dem Gehirn neue Herausforderungen und Stimulation bietet, wird aufnahmefähiger, kann sich besser konzentrieren und leichter an neue Situationen anpassen.
Nicht umsonst gehört es zu den Gewohnheiten erfolgreicher Menschen, stetig Neues zu lernen. Aktiv etwas für die Neuroplastizität zu tun, ist auch ein effektiver Weg, um das Gehirn im hohen Alter vor Abbauerscheinungen zu schützen.