Mindset

Raus aus dem Sackgassen-Job: So funktioniert es

Viele Zeitgenossen stecken in sogenannten „Dead End Jobs“ fest, die eine berufliche Sackgasse darstellen und scheinbar keinen Ausweg bieten. Doch es gibt sie, wie wir in diesem Beitrag zeigen wollen. 

Die Misere erkennen

Dass sie sich in einer beruflichen Sackgasse befinden, wird vielen Betroffenen entweder überhaupt nicht oder zu spät bewusst. Der Erkenntnisprozess verläuft schleichend. Es macht sich eine Unzufriedenheit breit, die mit der Zeit immer stärker wird. Irgendwann kann die Unterforderung sogar zur Belastung werden.

Einige Betroffene leiden unter einem „Bore-out“, der das Gegenteil des allseits bekannten Burn-out ist. 

Um festzustellen, ob man in einer Sackgasse steckt, können sich Betroffene unter anderem folgende Fragen stellen: 

  • Habe ich Aufstiegschancen? 
  • Gab es im letzten Jahr Veränderungen positiver Art? 
  • Gibt es neue Schlüsselqualifikationen, die ich meinem Lebenslauf hinzufügen kann? 
  • Kann ich mich intern bewerben oder mich in einer anderen Position weiterentwickeln? 

Darüber hinaus sollten Sie sich fragen, wann Sie zum letzten Mal in positiver Weise über Ihren Job gesprochen haben. Häufig ist dies schon Jahre her – ein untrügliches Zeichen dafür, dass bei Ihnen etwas im Argen liegt. 

Mangelnde Konzentration ist weiteres Zeichen dafür, dass Sie sich in einer Sackgasse befinden.

Wer seinen Job liebt, investiert viel Energie und kann dabei feststellen, dass die Zeit wie im Fluge vergeht. Bore-out-Kandidaten schauen permanent auf die Uhr und sehen den Feierabend herbei wie das Ende eines Fußballspiels, bei dem das Lieblingsteam in Führung liegt. 

Neue Perspektiven entwickeln

sackgassen jobs

„Wo sehen Sie sich in einem Jahr? Wo in fünf Jahren?“ Solche Sätze haben viele Berufstätige schon einmal gehört.

Mit derartigen Fragen versuchen Personalverantwortliche herauszufinden, wo der Jobkandidat seine berufliche Zukunft sieht und welche Positionen er anstrebt. 

Um aus dieser Sackgasse herauszukommen, müssen Sie erst einmal ein Bild von dem entwickeln, was Sie erreichen wollen. Dies kann z. B. eine Führungsposition oder ein Wechsel in einen anderen Unternehmensbereich sein.

In anderen Fällen ist ein Branchenwechsel der Wunsch desjenigen, der sich weiterentwickeln möchte. 

Die Angst hinter sich lassen

Sicherheit ist ganz ohne Frage ein Bedürfnis, das jeder Mensch – ob Mann oder Frau – in sich trägt. Männer stehen unter dem Druck, ihre Familie ernähren zu müssen. Berufliche Fehltritte können sie sich nicht leisten.

So wählen viele Inhaber von Sackgassen-Jobs den Weg des geringsten Widerstands und verharren in ihrer Position, anstatt sich neuen Herausforderungen zu stellen. 

Bei Frauen verhält es sich ein wenig anders, da sie seltener als Alleinverdiener auftreten.

Sie können es sich eher erlauben, neue Dinge zu wagen. Allerdings müssen sie dafür sorgen, dass im Familienalltag alles glattläuft. Zudem haben sie ein noch stärkeres Sicherheitsbedürfnis als Männer, weshalb auch sie häufig vor Veränderungen zurückschrecken und lieber bei dem bleiben, was sie haben. 

Wenn Veränderungen Realität werden sollen, müssen Ängste abgebaut werden.

Viele Berufstätige klammern sich an ein unbefristetes Angestelltenverhältnis, das ihnen eine vermeintliche Sicherheit bietet. Tatsächlich macht es sie krank und hindert sie daran, sich beruflich weiterzuentwickeln.

Die persönliche Weiterentwicklung ist letztlich wichtiger als ein Job, in dem man nicht glücklich wird. 

Wenn Langeweile auf die Gesundheit schlägt

Bore-out Symptome

Das Gehirn mag keine Stagnation. Es sucht immer nach neuen Ideen und Herausforderungen. Bleiben diese aus, wirkt sich dies fast immer auf die seelische und letztlich auch auf die körperliche Gesundheit aus.

Der Drang nach Weiterentwicklung ist im Menschen angelegt und darf nicht unterdrückt werden, wenn man dauerhaft gesund bleiben möchte. 

Der Bore-out kann ähnliche Symptome verursachen wie ein Burn-out. Allerdings sind die Betroffenen nicht so lange krankgeschrieben, wenn sie überhaupt einen Arzt aufsuchen.

Sie zeigen ein ausgeprägtes Desinteresse an betrieblichen Belangen und fehlende Bereitschaft, sich weiterzubilden. Die Betroffenen erledigen private Dinge während der Arbeitszeit und reagieren gereizt, wenn man sie darauf anspricht. 

Sackgassen-Jobs gibt es fast überall

Ein Berufsfeld, in dem es besonders viele Sackgassen-Jobs gibt, ist der soziale Sektor. Dieser bietet nicht so viele Aufstiegsmöglichkeiten wie die Industrie, der Großhandel oder die Elektronikbranche. Wer einmal eine gewisse Position erreicht hat, kann dort entweder über Jahrzehnte verharren oder sich weiterqualifizieren. 

Auch in der prosperierenden IT-Branche gibt es Sackgassen-Jobs.

Wer nach 10 Jahren in der Branche immer noch auf der untersten Stufe eines Medienunternehmens steht, hat entweder kein Interesse an einer höheren Position oder ist mit seiner Situation zufrieden. In der hart umkämpften Branche sind solche Vertreter jedoch eher selten. 

Sackgassen-Jobs gibt es sogar in TV-Anstalten. Dort arbeiten zahlreiche Menschen, die zwar mit einem guten Gehalt ausgestattet sind, sich im Arbeitsalltag aber langweilen.

Sie produzieren zum Beispiel Sendungen, in denen beschrieben wird, wie Sie mit einem PC umgehen oder Ihre JPGs hier konvertieren können. 

Fazit

Um aus einem Sackgassen-Job herauszufinden, braucht es vor allem eines: Mut. Gemeint ist der Mut, aus der Komfortzone herauszukommen und sich neuen Herausforderungen zu stellen.

In fast allen Fällen wachsen die Betroffenen an ihren Aufgaben und sind am Ende froh, die Sackgasse verlassen zu haben. Es kann sogar sein, dass der drastische Schritt einer Kündigung ohne neue Tätigkeit das Richtige ist, wenn man dadurch aus der Lethargie herauskommt.

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