Viele Menschen haben große Ziele und stellen hohe Erwartungen an sich und ihr Leben. Dabei ist es kein Geheimnis, dass nur die wenigsten ihre Ziele auch erreichen und sagen können, dass sie ein glückliches und erfülltes Leben leben. Doch warum ist das so? Warum schaffen einige wenige etwas, nach dem viele andere streben?
»Ich habe alles versucht! Es hat einfach nicht sollen sein.« Viele von uns werden diese Ausrede kennen, wenn man an einem Vorhaben gescheitert ist oder nicht das geschafft hat, was man sich vorgenommen hat.
Denn solche Äußerungen sind nichts mehr als Ausreden. »Versuchen« bedeutet nichts und führt zu nichts. Das lässt sich auf alle möglichen Lebensbereiche transportieren.
Wer nur versucht, einen Kunden zu gewinnen, gewinnt ihn nicht. Wer versucht, einen Marathon zu laufen, läuft ihn nicht. Wer versucht, sein Bestes zu geben, wird es niemals tun. Das zu verstehen, ist ein wichtiger Schritt.
Wer die Aufgabe bekommt, zu versuchen einen Stuhl hochzuheben, was wird er wohl machen?
Er wird den Stuhl hochheben. Nur war das nicht die Aufgabenstellung. Sie bestand darin, es lediglich zu versuchen, nicht es auch tatsächlich zu tun.
Und genau hier ist das Problem mit dem »versuchen«: Entweder man hebt den Stuhl hoch oder man hebt ihn nicht hoch. Dazwischen gibt es nichts.
Nur zu „versuchen“ reicht nicht aus, man muss entschlossen sein
Wer den Vorsatz hat, etwas zu versuchen, muss in Wirklichkeit nichts tun. Und sollte man etwas dann nicht schaffen, ist die Entschuldigung direkt mit im Gepäck, ganz nach dem Motto: »Ich habe es versucht, aber es hat nicht sollen sein.« Wer so argumentiert, lässt sich ein Hintertürchen offen, dass das eventuelle Scheitern nicht so schlimm erscheinen lässt.
Der Grad der Enttäuschung ist bei einem Versuch nicht so groß, wie bei der Entschlossenheit, es unbedingt zu tun. Und eines steht fest: Wer etwas nur versucht, ist nicht entschlossen, es auch zu tun.
Daher lohnt es sich, einen näheren Blick auf die eigene Entschlossenheit zu werfen.
Was vielen Menschen im Leben fehlt, ist die Entschlossenheit, etwas zu tun. Es ist ein großer Unterschied, ob wir etwas erreichen wollen oder wirklich entschlossen sind, das auch zu tun. Entschlossenheit bedeutet Bedingungslosigkeit.
, so Bestsellerautor und Top Keynote Speaker Markus Czerner.
Mal angenommen, ein Elternteil sagt seinem Kind für Samstag einen Kirmesbesuch zu: Das Kind wird sich riesig darauf freuen. Der Elternteil ist selbstständig und am Freitagmittag ruft kurz vor Feierabend der wichtigste Kunde an und bittet eindringlich um einen Termin am Samstag. Was also machen?
Für viele wäre es deutlich schwieriger, dem Kunden ein »sorry, keine Zeit« zu erwidern, als seinem Kind zu sagen, dass man an einem anderen Tag auf die Kirmes gehen müsse. Nur kann man sich auch direkt am Montag mit seinem Kunden treffen. Wird er deswegen die Kundenbeziehung beenden? Wohl kaum.
Diese Option werden die meisten allerdings nicht anbieten. Was fehlt, ist die Entschlossenheit, am Samstag wirklich mit seinem Kind die Kirmes zu besuchen. Wir wollen es, aber wir sind nicht entschlossen.
Es ist letztlich auch eine Frage der Priorität und der Erwartung. Kein Kunde, so wichtig er auch ist, kann erwarten, dass er freitags anruft und man samstags Zeit für ihn hat.
Fehlende Entschlossenheit führt zu vielen Problemen
»Wollen« tun wir etwas sehr häufig. Was fehlt, ist die pure Entschlossenheit, es auch tatsächlich zu tun. Fehlende Entschlossenheit kann dabei zu großen Problemen führen. Johannesburg zählt, gemessen an der Kriminalitätsrate, zu einer der gefährlichsten Städte der Welt.
Mal angenommen, du reist mit deiner Familie dorthin: Um sie im Falle des Falles beschützen zu können, nimmst du eine Schusswaffe mit.
Noch nie zuvor hast du eine Waffe benutzt, aber allein die Tatsache, dass du die Waffe bei dir trägst, gibt dir ein Gefühl der Sicherheit. Außerdem willst du im Worst-Case deine Familie beschützen können. Aber bist du im Worst-Case auch entschlossen dazu?
Entschlossen zu sein bedeutet, dass du in dem Moment, wo du die Schusswaffe in die Hand nimmst, bereit bist, deinen Gegner zu töten. Das wiederum erfordert auch einen perfekten Umgang mit der Waffe.
Wer nur zur Abschreckung mit der Waffe herumfuchtelt, macht den Angreifer nur aggressiver und bezahlt die fehlende Entschlossenheit vielleicht sogar mit seinem Leben.
Selbsttest: Wie entschlossen bist du?
Jetzt fragst du dich vielleicht, wie entschlossen du wohl in deinem Leben bist? Die Antwort kannst du relativ schnell herausfinden:
Schreibe dir ein paar Dinge auf, von denen du überzeugt bist, entschlossen zu sein, sie zu machen. Das können zum Beispiel Dinge sein wie »mit dem Rauchen aufhören« oder »den Job kündigen«. Ich rede von Dingen, die du sofort umsetzen könntest.
Markiere nochmals mit einer extra Farbe die Dinge, zu denen du wirklich zu 100 Prozent entschlossen bist. Egal, wie viele Punkte du nun auf deinem Zettel stehen hast – hier die bittere Wahrheit: Dein Zettel ist leer! Zu nichts von dem, was dort steht, bist du wirklich entschlossen. Wärst du es, hättest du Dinge schon längst erledigt.
Entschlossenheit brauchen wir in unserem Leben, um wirklich etwas zu machen und nicht nach den geringsten Zweifeln wieder damit aufzuhören.